Logo1    www.bushtrucker.ch      Klick zur Frontseite

 

 

 

 

Ordnung Fleischfresser (Carnivora), Unterordnung Landraubtiere (Fissipedia),

 

Leopard_Baum
Leopard with Impala prey

 

 

Familie Katzen (Felidae), Unterfamilie echte Katzen (Felinae)

Leoparden (Panthera pardus) gehören bestimmt zu den Highlights einer jeden Safari. In einigen Schutzgebieten stehen die Chancen einigermassen gut, welche zu finden. Bei nassem Wetter stehen sie besser, denn die Katzen meiden dann den nassen Boden und halten sich vermehrt auf Bäumen auf, wo man sie besser findet, als im hohen Gras. Leoparden haben dank ihrer opportunistischer Lebensweise trotz starker Bejagung ihres Felles und Viehdiebstahls wegen überlebt.

Der stattliche Leopardenkater rechts verpasste 3 Gnus grade vor unserem Auto. Er markierte bevor er in den Büschen des Talekflusses in der Masai Mara verschwand.

Weitverbreitet in Afrika bis Indien.

 

 

Leopard_Baumstamm

Wie viele Katzen sind sie, ausser Mutter mit Jungen und zur Paarungszeit, Einzelgänger und führen ein heimliches und verstecktes Leben.

Ca. alle 2 Jahre nach einer Tragzeit von 90 bis 100 Tagen bringt das Weibchen 1 - 3 blinde Junge zur Welt. Sie bleiben die ersten 6 Wochen in ihren Verstecken und lernen dann stetig mehr, um einmal selber ein Territorium zu ergattern.

Foto Christian Kemmler

 

 

Leopardenkater

Ein stattlicher Leopardenkater kreuzte unseren Weg. Sein Territorium überlappt kleinere Territorien von 3 – 4 Weibchen. Ausser zur Zeit der Rolligkeit gehen sie sich meist aus dem Weg. Leoparden markieren ihre Territorien durch Urinsprühen und durch Kratzspuren, die gleichzeitig auch Düfte von den Drüsen in den Pfoten hinterlassen.

Leoparden sind über weite Teile Afrikas verbreitet und haben eine grosse Toleranz gegenüber verschiedenen Biotoparten. Man findet sie hauptsächlich dort, wo grosse Bäume vorhanden sind. Damit ihre Beute vor Löwen, Hyänen und Honigdachsen sicher ist, ziehen sie sie unter grosser körperlicher Anstrengung auf Bäume, wo sie in Ruhe fressen können.

 

 

 

 

 

 

Geparden_spielen

Familie Katzen (Felidae), Unterfamilie Geparde (Acinonychinae)

Geparden (Acinonyx jubatus) sind für mich der Inbegriff für Anmut, Eleganz, Schnelligkeit und Melancholie.

Meist sieht man sie unter einem schattigen Baum die Mittagshitze überdauern und nur aufstehen, wenn die Sonne den Schatten verdrängt. Doch oft hatten wir auch schon Gelegenheit, einer fürsorglichen Mutter zu begegnen, sie beim Anpirschen oder Spielen zu beobachten oder ihr Fressen geniessen zu sehen.

Die Zahl der Geparden, wie die der meisten Katzen ist am Schrinken. Sicherlich spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie immer enger werdende Lebensräume oder weil sie sich an domestizierten Tieren vergreifen. Durch Aufsplitterung der Schutzgebiete ist Inzucht oft unvermeidlich und schwächt die Population.

Noch freuen wir uns über den Anblick dieser wunderbaren Tiere und hoffen, dass sie durch unseren Beitrag noch lange erhalten bleiben.

 

 

GepardKill_2014
Gepard_Hase

 

 

 

 

Die Hauptbeute der Geparden sind Thomson Gazellen. Doch auch Hasen werden nicht verschmäht und sind für ein Einzeltier doch eine gute Mahlzeit. Mehrere Geparden zusammen, erlegen auch Gnus, Zebras oder seltener mal eine Oryxantilope.

Geparden leben in offenen Savannen und Halbwüsten und da trifft man sie auch in Afrika.

Unten eine Mutter mit ihren 5 Jungen beim Verspeisen einer Thomson Gazelle. Immer wieder schaut sie sich wachsam um, ob nicht durch Löwen oder Hyänen Gefahr droht. Geparden sind die schwächsten und verwundlichsten unter den grösseren Beutegreifern.

 

 

Geparden_5junge

Geparden haben pro Wurf 3 - 8 Junge. Die Jungen haben die typische silberne Rückenmähne bis 10 Wochen. Bis zur 15. Lebenswoche sind sie noch in der Lage ihre Krallen einzuziehen und auf Bäume zu klettern. Nach 6 Wochen werden die Kleinen entwöhnt, doch bleiben bis sie ca. 18 Monate alt sind bei der Mutter. Diese verlässt sie, wenn sie weiss, dass ihre Jungen selber jagen können und somit gute Überlebenschancen haben.

 

Geparden_6Junge_Talek

Manchmal trifft man auf Gepardenmüttern mit 6 kleinen Jungen. Doch, dass sie wie diese hier alle bis zum Erwachsenenstadium hochbringt, hat Seltenheitswert.

 

Unten  4 Geparden an einem Gnu Riss. Geparden teilen die Beute ohne Kämpfe. Foto Richard Kiprotich, Masai Mara

 

 

 

 

Geparden_Impala

 

 

Geparden_trio

Gepardenmännchen schliessen sich, nachdem sie mit 17 – 23 Monaten die Mutter verlassen hat, zu Interessengemeinschaften zusammen. Meist sind es 3 – 4 Kater, die ein Gebiet patrouillieren und sich mit den ansässigen rolligen Weibchen paaren. Einer ist der Anführer bei Jagd und Paarung. Die Kater müssen nicht miteinander verwandt sein.

Die 3 ca. 1999 geborenen Männchen in Lewa Conservancy haben eine Thomson Gazelle gerissen und lecken sich nun gegenseitig sauber. Leider ist der Anführer im März 2011 von Löwen so stark verletzt worden, dass er trotz tierärztlicher Hilfe nicht überlebte. Es ist zu hoffen, dass die anderen beiden weiterhin erfolgreich ihr Territorium halten können. In 2014 habe ich erfahren, dass auch die anderen beiden verstorben sind. Doch neue Gepardenmännchen sind ins Territorium eingezogen.

Geparden sind die einzigen Katzen, die ihre Krallen als Erwachsene nicht einziehen können. Sie dienen bei ihren rasanten Verfolgungsjadgen mit bis zu 100 km/Std als Spikes.

 

 

Gepardin_Hyaene

Geparden sind die schwächsten unter den grossen Jägern. Eine Tüpfelhyäne näherte sich dieser Gepardin. Dies aber nicht in einer direkten Linie, sondern im Zickzack und ohne anzudeuten, dass sie wirklich zu der getüpfelten Katze hin will. Obwohl die Gepardin keine Beute hat, kam die Hyäne und die Bilder zeigen, wie sich die Gepardin verhielt. Danach folgte die Hyäne der Gepardin in gebührendem Abstand, immer in der Hoffnung, Beute stehlen zu können.

 

 

Gepardin_Hyaene2
Gepardin_Hyaene3

 

 

Serval

 Gattungsgruppe Kleinkatzen (Felini)

Servals (Felis serval) sind Kleinkatzen mit einer Schulterhöhe von 60 cm und kurzem Schwanz. Mit ihren grossen Ohren orten sie die Position ihrer Beute (meist Nagetiere) im hohen Gras. Mit hohen Sprüngen fangen sie Vögel in der Luft. Leider sind sie allgemein scheu.

Man findet sie in Afrika in Savannen, nahe Sümpfen und Galeriewäldern.

 

 

Hyaene_Wasser

Überfamilie Schleichkatzen und Hyänenartige
(Herpestoidea), Familie Hyänen (Hyanidae)

Die verschiedenen Rufe der Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta) gehören zu den meist gehörten Tönen wo immer sie vorkommen. Sie leben in Clans, die von den grösseren Weibchen dominiert werden und ziehen die jungen im gemeinsamen Bau auf. Tüpfelhyänen sind entgegen ihrem Ruf als Aasfresser sehr gute Jäger. Wenn sie keine günstige Gelegenheit finden, Löwen, Leoparden, Geparden ihre Beute wegzunehmen, sind sie selber sehr erfolgreiche Jäger und reissen auch grössere Tiere, wie Zebras und Gnus. Der muskelbepackte lange Nacken und die starken Zähne ermöglichen es ihnen sogar Büffelknochen zu knacken, um an das nährreiche Knochenmark zu kommen.

Hyänen lieben es in Wasser und Schlamm zu liegen oder sich in grossen Röhren im Schatten aufzuhalten.

 

 

Tuepfelhyaene paarend
Hyaenen_jung

 

 

 

 

Viele Studien über Tüpfelhyänen haben enthüllt, wie interessant und vielfältig ihr Sozialleben ist. Kopulationen dauern nur Sekunden und es wird dabei keine Aggression entwickelt.

Die meist 2 Jungen werden schwarz und bereits mit Eckzähnen geboren. Lange Zeit sind sie viel wolliger als die Alttiere. Sind sie gleichen Geschlechtes, tötet das Stärkere das Schwächere noch in der Höhle, um einen Rangkonkurrenten auszuschalten.

Unten: Dieser Tüpfelhyänenclan im Ngorongoro Krater zählte 50 Tiere. Sie rissen ein fohlendes Zebra. Hyänen stellen an ihren Lebensraum nicht sehr grosse Ansprüche, solange es Antilopen und Zebras zum Jagen gibt. Demzufolge sind sie mehrheitlich in Savannen und Halbwüsten in Afrika anzutreffen. Je grösser die Beutetierdichte, desto grösser die Clans. Die grössten Clans kommen im Ngorongoro Gebiet vor. Weitverbreitet in Afrika.

 

 

Hyaenen_Riss

 

 

Streifenhyaene

Einer Streifenyäne (Hyaena hyaena) zu begegnen ist riesiges Glück. Sie leben in trockenen oft unzugänglichen Gebieten zwischen Büschen und Felsen. Alles was fressbar ist, von Aas, Früchten, Insekten, Vögeln bis hin zu selbst getöteten kleinen Antilopen oder Antilopenkitzen wird nicht von ihnen verschmäht. Sie sind nachtaktiv und manchmal am frühen Morgen. Verwandte Weibchen teilen sich eine Höhle und das Jagdgebiet.

Streifenhyänen sind in ihrem ganzen Verbreitungsgebiet von Afrika, mittlerer Osten bis Asien gefährdet. Sie werden aus den verschiedensten Gründen von Menschen verfolgt und getötet: in Nordafrika wird das Gehirn als Aphrodisiakum gegessen, die Haare werden als Talisman, der vor bösen Geistern schützt getragen, in Aegyptischen Oasen werden sie vergiftet, in Aethiopien sind sie geschützt und dennoch werden Lizenzen zu deren Abschuss ausgestellt, in Tansania werden viele nachts überfahren, in Niger ist deren Vernichtung offiziell abgesegnet. Sie richten kaum Schaden an Haustieren an, werden aber oft aus Unkenntnis mit der grösseren Tüpfelhyäne verwechselt. Der grösste Faktor, der zu ihrer Reduktion führt, ist die Habitatzerstörung des bereits sehr angeschlagenen fragilen Halbwüsten-Oekosysteme in Afrika.