Vor ungefähr 15.000 Jahren, während des Pleistozän, dehnten sich die riesigen Wälder von Zentral- und Westafrika nach Uganda und Kenia durch erhöhte Regenfälle aus. Vor ca. 10.000 Jahren mit der letzten Eiszeit begann das Klima trockener zu werden und die Regenwälder wurden von Waldsavannen verdrängt. Zur gleichen Zeit bagann auch die Nachfrage nach Holz, durch die sich immer mehr entwickelnden und vermehrenden Menschen zu wachsen.

Heute bedeckt der Kakamega Regenwald offiziell 240 qkm auf einer Höhe von 1.500-1.700 m.ü.M. , wovon aber nur 40 qkm dicht bewaldet sind. Der Druck auf dieses Gebiet wächst, durch die anhaltend wachsende Bevölkerung, die Platz für Plantagen und Weidegründe für Vieh benötigt. Zudem werden in Kenia nach wie vor die meist lange Kochzeiten benötigenden Gerichte auf Holz- oder Holzkohlefeuer zubereitet.

Der seltener besuchte Kisere Wald bedeckt nur 471 ha. Ursprünglich war er mit dem Kakamega Wald verbunden. In diesem Gebiet wurde nie kommerziell gerodet und dank dessen können hier nach wie vor uralte Baumriesen bewundert werden.

Zwischen 1923 und 1939 brach ein Goldrausch aus und viele verloren ihr Vermögen, da die Goldfunde nur ganz spärlich ausfielen. Doch der Schaden an der Natur blieb. Viele der wertvollen Hölzer wurden ins Ausland verkauft und die Unternehmen waren in Europäischer Hand.

Dennoch, es ist nach wie vor ein fantastisches Erlebnis unter den hohen Bäumen zu spazieren und die speziellen Tierarten zu entdecken.

 

 

Kakamega_Forest

 

 

Blick von einem Hügel auf den Wald. Wenn der Wald  zerstört ist, werden in dem sekundär Wald nur wenige Prozente der ursprünglichen Vielfalt an Pflanzen vorkommen. Ihr Besuch hilft mit, dieses Naturerbe zu schützen und Sie erleben eine phantastische Natur.

 

 

Klima: Unter dem Einfluss des Viktoria Sees bekommt diese Gegen mehr Regen, als die meisten Gebiete in Kenia. 2.000 mm Regen verteilen sich auf die Monate April bis November, unterbrochen von einer kurzen Trockenzeit von Dezember bis März. Die Temperaturen erreichen 27 Grad C im Schatten maximum und 15 Grad C minimum.

 

 

Beide Wälder sind für Botaniker, Ornithologen, Herpethologen und alle Naturfreunde besuchenswert zumal Flora und Fauna von Ost- und Westafrika hier vertreten sind. Etliche Pflanzen-, Vogel-, Reptilien- und Insektenarten sind entweder endemisch oder in Kenia auf diese Gebiete beschränkt.

 

 

Säugetiere: Elefanten, Büffel, Uganda Kob und Bongo sind im Gebiet ausgerottet. Antilopen, wie Rot- und Blauducker und Buschböcke kommen vor, werden aber selten gesichtet. Vielleicht begegnen Sie deren Spuren. Busch-Schweine kommen recht häufig vor, werden aber dank ihrer nächtlichen Lebensweise selten gesehen. Sie werden als Zerstörer von Feldern und wegen ihres Fleisches gejagt.

Vielleicht gelingt es eines von den kleineren Tieren aufzuspüren:

Sumpfmangusten (Atilax paludinosus) leben in der Nähe von Wasser und ernähren sich u.a. von Krustentieren.

Der Afrikanische Fingerotter (Aonyx capensis) ist scheu und manchmal nachtaktiv. Wenn etwas neben dem Weg ins Wasser plantscht, kann es sein, dass es ein Otter ist.

Quastenstachler (Atherurus africanus) sind mit Stachelschweinen verwandt. In Kenia kommen sie nur in Kakamega vor. Bei Gefahr stellt es die Stacheln auf und klappert damit.

Hörnchen: Nebst dem grösseren und höher in den Bäumen lebenden Oelpalmenhörnchen (Protoxerus stangeri) kommt das Rotbein-Sonnenhörnchen (Heliosciurus rufobrachium), eine Westafrikanische Art, vor. Seltener sind Dornschwanzhörnchen (Anomalurus sp), welche dank der Seitenhaut bis 50 m von Baum zu Baum gleiten; erstaunlicherweise tun sie dies nachts.

Weissbauch-Schuppentier (Manis tricuspis) ist eine weitere westafrikanische Art, die in Kenia nur im Kakamega Gebiet vorkommt. Bei Gefahr rollt es sich zu einer Kugel zusammen, so dass die hornigen Schuppen schützen. Dieses bis zu 70 cm lange Schuppentier lebt am Boden und auf Bäumen, ist nachtaktiv und einzelgängerisch.

Otterspitzmaus

Otterspitzmaus (Potamogale velox). Dieser inkl. Schwanz
bis 35 cm lange Insektenfresser ist bestimmt vielen
unbekannt. Er lebt aquatisch und ernährt sich von
allerlei Wassertieren. Die Nase kann zum Tauchen
verschlossen werden. Kakamega ist der einzige
Vorkommensort in Kenia.

Bild aus Grzimek’s Tierleben

 

 

 

 

Fledertiere:  Etliche Arten an Flughunden und Fledermäusen flattern nachts zwischen den Bäumen, auf Suche nach Früchten und Insekten. Eine grosse Zahl nutzt die im Goldrausch in den 1920-er Jahren gegrabenen Höhlen, wie z.B. in den Lirhanda Hill, von wo sie bei Dämmerung ausfliegen. Der einzige Vorkommensort des in Westafrika zu findenden Hammerkopf-Flughund (Hypsignathus monstrosus) ist in Kenia im Kakamega Gebiet. Er erreicht eine Flügelspannweite von beinahe 1 m. Das Männchen kann an seiner Grösse und dem gewaltig aufgetriebenen Kehlkopf erkannt werden, mit dem es v.a. zur Paarungszeit charakteristische Laute produziert.

 

 

 

 

Vögel: 330 Vogelarten sind in dem Gebiet registriert. Einige der Westafrikanischen Arten:
Riesenturako (Corythaeola cristata), Grauwangennashornvogel (Bycanistes subcylindricus subquadratus), Graupapagei (Psittacus e.erithacus) stark bedroht!, Gelbscheitelspecht (Dendropicos xantholophus), Schwarzschnabelturako (Tauraco schuetti emini), Sabinisegler (Raphidura sabini), Saphirspint (Merops m.muelleri) und viele mehr.

 

 

Pflanzen: Im Kakamega Wald ergeben beinahe 150 Baum-, Busch- und Kletterpflanzenarten; fast 90 Zweikeimblättrige (Dicotyledoneae); fast 80 Einkeimblättrige (Monocotyledoneae), wovon 60 Orchideen (9 davon endemisch); 62 Farne ein Total von 380 Pflanzenarten. Von diesen werden 50 Arten von Einheimischen als Heilpflanzen oder für spezielle Riten benutzt.

Eine andere Art von Leberwurstbaum: Kigelia moosa

Kigelia_moosa

 

 

Kakamega ist berühmt für seine Schlangen. Keine Sorge, wenn Sie nicht gezielt nach ihnen suchen, so werden Sie kaum einer begegnen. Nebst vielen harmlosen kommen Blanding's Baumschlange, Gold's Baumkobra, Waldkobra, Jameson's Mamba, Boomslang, Rauschuppen-Buschviper, Gabun- und Nashornviper vor.

 

 

Eine riesige Artenvielfalt an Insekten lebt hier. Am auffälligsten sind die vielen bunten Schmetterlinge, von denen ebenfalls einige hier endemisch sind.

 

 

 

 

BlauerSchmetterling

 

 

BraunerSchmetterling

King forester, Euphaedra rex

 

 

 

 

 

Geniessen Sie auf Trampelpfaden unter alten Bäumen zu spazieren, den Duft des Waldes einzuatmen, den Vogelstimmen zu lauschen, das Plätschern eines Baches zu hören, die bunten Schmetterlinge zu beobachten, den früchteschmatzenden Affen zuzusehen und lassen Sie sich einmal mehr von den Wunderwerken der Natur beeindrucken.

 

 

Unterkünfte:

 

 

 

Das Rondo Retreat liegt mitten im Regenwald. Bis 1961 war es eine Sägerei. Baumplantagen nahebei zeugen noch davon. Seit 1966 ist es im Besitz der Trinity Fellowship, welche hier ein Jugendzentrum und Waisenhaus führten. Seit einigen Jahren ist es eine Unterkunft, die in Naturschutz und Aufklärung involviert ist. Es ist ein paradiesischer Ort von dem aus man im Wald spazieren kann. Viele Vogel- und Tierarten kommen in den herrlichen Garten. Bitte nehmen Sie alkoholische Getränke selber mit.

RondoRetreat

 

 

Bandas und ein Campingplatz oder günstige Hotels in oder um Kakamega Stadt sind weitere Übernachtungsmöglichkeiten.

Besucht man Westkenia, so kann Kakamega gut nach Mt. Elgon oder Ruma Nationalpark eingebunden werden.