Wenn Sie von Nakuru ca. 3 Stunden weiter nördlich reisen, erreichen Sie den zweiten Süsswassersee, den BARINGO SEE, im Grossen Grabenbruch. Er ist fast doppel so gross wie der Naivasha See und eingebettet zwischen den Tugen Hügeln und dem Laikipia Escarpment.
Wie der Naivasha See hat er keinen sichtbaren Ausfluss. Die Fischarten lassen darauf schliessen, dass einmal eine Verbindung zum Turkana See bestand, die durch den Ausbruch des Kakorinya und der nachfolgenden Faltungen und Senkungen unterbrochen wurde.
Das braune Wasser zeugt von starker Verschlammung, die durch Erosion in den umliegenden Gebieten herrührt. Obwohl einige Hilfsorganisationen versuchen den dortigen Leuten zu zeigen, wie Erosion vermieden werden kann, fallen die starken Regenfälle immer noch auf grosse Gebiete, die durch Überweidung nur nackte Erde sind. Einer der Stämme, die Njemps sind mit den Maasai und Samburus verwandt und als ehemalige Nomaden halten sie Ziegen, Schafe und Vieh. Da sie mittlerweile ziemlich sesshaft geworden sind, hat das Gras nicht mehr genug Zeit, sich zu erholen. Das anhaltende Flacherwerden des Sees bedroht auch den Fischbestand. Ein weiterer ansässiger Stamm sind die Pokots, die neben der Viehhaltung auch Wildtiere zur Fleischgewinnung jagen.
Das Gebiet ist aber immer noch ein Paradies für Vogelliebhaber. Ein ansässiger Ornitologe hat 460 Vogelarten registriert. Darunter ist der wunderschöne Kaffernadler (Aquila verreauxii), die helle Variante des Afrikanischen Paradiesschnäppers (Terpsiphone viridis) und eine grosse Kolonie Goliathreiher (Ardea goliath).
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